Han Fennema
„In 30 Jahren werden in unseren Netzwerken grüne Gase, Wärme und CO2 transportiert, wie es von der Gesellschaft gefordert wird. Bis dahin werden noch etwa 30 – 50 % der Energieversorgung aus gasförmigen Molekülen, wie z. B. Wasserstoff, bestehen. Die Energie kann gut gespeichert und über weite Strecken transportiert werden. Unsere Infrastruktur wird letztendlich an zahlreichen Stellen mit dem Stromnetz verbunden sein. Grüner Strom kann dann jederzeit in Gas umgewandelt werden. Und umgekehrt natürlich, je nach Angebot und Nachfrage.
Dieser Wandel ist dringend notwendig, wenn die Niederlande und Deutschland bis 2050 klimaneutral sein wollen. Und das wollen wir! Wir setzen uns daher mit Nachdruck dafür ein, diesen Wandel zu beschleunigen, und investieren weiterhin stark in diesen Bereich. Zuverlässigkeit, Erschwinglichkeit und Sicherheit werden weiterhin die Leitprinzipien sein. Als nachhaltiges Netzunternehmen wollen wir frühzeitig investieren, damit unsere Infrastruktur für das zukünftige grüne Energiesystem gerüstet ist.”
„Die Niederlande bringen alles mit, um eine Vorreiterrolle in Bezug auf Wasserstoff zu übernehmen, auch aufgrund der aktuellen Gasinfrastruktur. Wir leisten diesbezüglich gerne unseren Beitrag und das schon seit geraumer Zeit. So werden in Zeeland seit mehr als zwei Jahren ehemalige Erdgasleitungen genutzt, um Wasserstoff äußerst zuverlässig und sicher zu transportieren. Außerdem sammeln wir Erfahrungen bei der Speicherung von Wasserstoffgas in leeren Salzkavernen.
Die Umstellung von Erdgas auf Wasserstoffgas ist möglich; sicher und relativ schnell. Gasunie arbeitet deshalb an einem nationalen Wasserstoff-Backbone. Das Backbone ermöglicht die Anbindung der großen Industriecluster an die Wasserstoffversorgung. Dadurch können große Unternehmen dem Erdgas den Rücken kehren und können enorme Mengen an CO2-Emissionen eingespart und Fachwissen, Arbeitsplätze, Exportstärke und Innovationskraft gesichert werden. Für dieses Netz grüner Moleküle nutzt Gasunie bestehende Rohrleitungen, die aufgrund der sinkenden Nachfrage nach Erdgas verfügbar geworden sind. Eine Investition in Höhe von 1,5 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Die Realisierung eines neuen, landesweiten Wasserstoffnetzes mit komplett neuen Leitungen würde mindestens das Vierfache kosten. Das würde eine Kapitalvernichtung bedeuten.
Das Backbone könnte bereits 2026 fertiggestellt sein und damit den Niederlanden und Norddeutschland ermöglichen, eine europaweit führende Rolle auf dem internationalen Wasserstoffmarkt einzunehmen, so wie das jetzt beim Erdgas der Fall ist.“