Speicherung und Transport
Wie lässt sich der Wasserstoff vom Produktionsstandort, in diesem Fall auf der Nordsee, zum Endbenutzer befördern? Dazu stehen mehrere Verfahren zur Wahl. Welches Verfahren am kosteneffizientesten ist, hängt von der Wasserstoffmenge, dem Abstand und den jeweiligen Speichermöglichkeiten ab (es bieten sich nicht in jedem Land leere Salzkavernen an).
Bei kleinen Wasserstoffmengen ist der Transport in Druckflaschen oder in Tankanhängern für Wasserstoff unter Hochdruck, den sogenannten Tube-Trailern die erste Wahl. Bei den von NortH2 erzeugten Volumina reicht der Straßentransport nicht aus, für sie werden robuste Rohrleitungen benötigt. Dazu können die bestehende landesweite Rohrleitungsinfrastruktur und die Speicherkapazitäten eingesetzt werden.
Leere Kavernen
Zusätzlich zur Verbindung der Angebots- und Nachfragestandorte muss für Wasserstoff auch die zeitliche Übereinstimmung von Angebot und Nachfrage gewährleistet werden, sodass er den Abnehmern zu jedem gewünschten Zeitpunkt verfügbar ist. Dies setzt eine effiziente Speicherung als unverzichtbaren Bestandteil einer effektiven und zuverlässigen Infrastruktur voraus. Gasunie hat vor, leere Salzkavernen in Zuidwending auf diese Aufgabe vorzubereiten. Im Norden der Niederlande befindet sich eine umfangreiche Salzschicht. Die dortigen Kavernen werden bereits jetzt zur Lagerung von Erdgas eingesetzt.
Kosten
Die Kosten für die Einrichtung der landesweiten Basisinfrastruktur betragen schätzungsweise 1,5 Milliarden Euro. In diesem Betrag ist der Umbau von Teilen des Erdgasnetzwerks, insbesondere der Kompressorstationen und der Neubau einiger Leitungen, inbegriffen. Zum Vergleich: Das Anlegen eines neuen, landesweiten Wasserstoff-Rohrnetzes mit komplett neuen Leitungen würde ungefähr das Vierfache kosten. Der Umbau der landesweiten Basisinfrastruktur fällt außerhalb der Zuständigkeit von NortH2, da die Infrastruktur für zahlreiche Produzenten verfügbar sein muss, ist jedoch wichtig für unser Projekt.
Die Niederlande und Deutschland können gemeinsam eine einzigartige Energieinfrastruktur aufbauen, die aus dem Strom- und Erdgasnetz besteht, das teilweise zum Transport von Wasserstoff eingesetzt wird. Diese Netzwerke verstärken einander und sorgen gemeinsam für eine zuverlässige, bezahlbare und nachhaltige Energieversorgung.