Zunächst einmal bestätigt die Studie, was wir bereits wussten: Der schnelle Aufbau einer grünen Wasserstoffkette in Nordwesteuropa auf der Basis von Offshore-Windenergie ist ein unverzichtbarer Pfeiler im Bestreben, unser Energiesystem bis 2050 klimaneutral zu gestalten. Der umfassende und integrierte Ansatz von NortH2 kann grünen Wasserstoff als Rohstoff oder als Energieträger für industrielle Wärme versorgungssicher und wettbewerbsfähig machen und damit die Nachhaltigkeit industrieller Großverbraucher von molekularen Energieträgern deutlich steigern. Notwendig für Betriebsprozesse, für die Elektrizität nicht infrage kommt, aber auch attraktiv für Prozesse, bei denen eine Umstellung auf Elektrizität zwar möglich ist, aber viel Anpassungsaufwand, Zeit und Geld erfordern würde. Alle Berechnungen weisen in die Richtung, dass Wasserstoff nicht nur klimafreundlich, sondern auch kostengünstig ist.
Darüber hinaus wird die Wasserstoffkette auch das elektronen- und molekülbasierte Energiesystem nachhaltiger, flexibler, ausgeglichener und kostengünstiger gestalten. Die dafür benötigte Offshore-Windenergie ergänzt die bestehenden Planungen und geht daher nicht zulasten der geplanten Menge an grünem Strom.
Ein weiterer Vorteil des groß angelegten Kickstarts von grünem Wasserstoff durch NortH2 ist, dass die Kosten für die Elektrolyse rapide sinken. Dies fördert einen ausgereiften Wasserstoffmarkt. Die gesellschaftlichen Transitionskosten können dadurch reduziert werden. Die Anpassung des bestehenden Erdgasnetzes an ein Wasserstoff-Backbone, das große Industriecluster in den Niederlanden, Deutschland und Belgien verbindet, bedeutet ebenfalls eine erhebliche Kosteneinsparung.
Der Norden der Niederlande, mit einem idealen Seehafen in der Nähe der erforderlichen Windenergiestandorte, wäre die logische Wahl für unsere europäischen Ambitionen. Hier werden bereits Vorbereitungen für die Speicherung von Wasserstoff in leeren Salzkavernen getroffen. In der ersten Phase ist die Onshore-Elektrolyse in Hafennähe die kostengünstigste Möglichkeit; um 2030 werden wir uns auch auf die Offshore-Elektrolyse konzentrieren.
Eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Projektentwicklern, Industrie und Regierung ist dabei entscheidend. Nur so können wir die Zielsetzungen und den Zeitrahmen von „Paris“ erfüllen und gleichzeitig die gesellschaftlichen Kosten so gering wie möglich halten. Aus diesem Grund war NortH2 von Anfang an bestrebt, eine breite internationale Wissensbasis zu schaffen. Daraus resultierte auch die kürzliche Zusammenarbeit mit Equinor und RWE. Mit den Regierungen sprechen wir über notwendige Regulierungen, Marktanreizprogramme und Subventionen.
Auf dieser Grundlage sind wir in der Lage, bis 2030 4 GW Offshore-Windenergie in grünen Wasserstoff pro Jahr umzuwandeln und dies anschließend kurzfristig auf über 10 GW im Jahr 2040 zu erhöhen. Dies entspricht etwa 800 Kilotonnen Wasserstoff pro Jahr. Die Windenergie wird mit Windturbinen von 12 MW und in einer zweiten Phase sogar 15 MW erzeugt und über große Stromkabel an Land gebracht. Der Elektrolyseur im Eemshaven wird aus 100 MW-Modulen gebaut.
Also keine Showstopper. Nach dem Sommer informieren wir Sie gerne über die Ergebnisse der zweiten Phase unserer Machbarkeitsstudie.